Vertrauen ist gut.
Kontrolle ist besser.

Manche Dinge müssen einfach an die Öffentlichkeit. Nicht jeder möchte aber das Risiko eingehen, als Quelle unangenehmer Nachrichten bekannt zu werden. In diesen „diskreten Briefkasten“ kann man etwas einwerfen, ohne dass irgendjemand erfährt, woher es kommt. Für seriöse Journalisten stehen Vertraulichkeit und der Schutz ihrer Quellen an erster Stelle. Wer mir etwas zustellen möchte, kann das hier sehr diskret tun. Ich erfahre nicht, woher die Information kommt. Und ich sichere zu: Wer auf diesem Weg Kontakt zu mir aufnimmt, bleibt anonym. Wer mir dennoch seinen Namen nennt, den verrate ich nicht. Niemals. Journalisten genießen selbst vor Gericht ein umfassendes Zeugnisverweigerungsrecht. Dadurch ist das Vertrauensverhältnis zwischen Journalisten und ihren Informanten gesetzlich besonders geschützt.

Wie funktioniert das?

Dieser Briefkasten funktioniert wie ein so genannter „toter Briefkasten“ – der eine wirft etwas hinein, der andere holt es heraus. Beide kennen sich nicht und sehen sich nie. Es werden keinerlei persönlichen Daten gespeichert. Wer ganz besonders vorsichtig sein möchte, besucht am besten ein Internet-Café, ruft diese Seite auf. Danach den „Verlauf“ im Browser löschen!

Dann brauche ich Informationen: wer hat wann wo was genau gemacht (oder unterlassen)? Warum ist das nicht in Ordnung? Läuft grundsätzlich etwas falsch? Ist es ein Einzelfall? Ist es von öffentlichem Interesse? Warum?

Gut wären Dokumente, die belegen, was behauptet wird. Gut wäre auch ein Ansatzpunkt für meine Recherchen: eine Telefonnummer, eine E-Mail-Adresse, ein Aktenzeichen, der Name von jemandem, der es wissen könnte oder der zur Auskunft verpflichtet ist. Denn ich glaube erst einmal gar nichts. Ich muss die Informationen selbst verifizieren können. Dann kann es eine gute Story werden. Oder auch keine Story.

Jeder kennt das: Man würde gern erzählen, wo Unrecht geschehen ist, wo gegen Vorschriften und Gesetze verstoßen wurde, was sich nicht gehört – aber man traut sich nicht. Weil man keinen Ärger kriegen will. Weil man um seinen Ruf fürchtet. Der diskrete Briefkasten ist eine gute Lösung: Niemand, auch ich nicht,  soll erfahren, woher die Informationen kommen.

Georg Streiter Jesco Denzel

Diskret in den Briefkasten einwerfen

Newsletter

Keine Beiträge mehr verpassen!

Sie können sich jederzeit abmelden, indem Sie auf den Link in der Fußzeile der E-Mails klicken.