Angela Merkel hielt am 30.Mai 2019 die tradionelle „Commencement Speech“ an die Absolventen der Harvard Universität. Die richtige Rede am richtigen Ort zum richtigen Zeitpunkt: „Lügen nicht Wahrheiten nennen und Wahrheiten nicht Lügen!“
Wer die Rede nicht hören konnte – hier ist sie nochmal. 35 Minuten, die ich jedem ans Herz lege. Da muss man gar nicht „zwischen den Zeilen“ suchen, das ist an Klarheit kaum zu übertreffen. Durchaus auch eine Art Vermächtnis.
Die Universität hatte dieses Ereignis mit einem bombastischen 47-Sekunden-Video angekündigt. So etwas kennen wir hier in Deutschland nicht – ist aber durchaus beeindruckend.
Drei Absolventen durften in Merkels Anwesenheit eine „public address“ vortragen. Dieser kurze Vortrag von Lucila Hanane Takjerad, das muss ich zugeben, hat mich wirklich zu Tränen gerührt.
Sie berichtet davon, wie ein ganz kleines bisschen Menschlichkeit ihr Leben zum Guten wendete: Ein fremder Mann schrieb in Algerien den Namen ihrer Familie auf eine Liste von Menschen, die aus dem Bürgerkrieg in Algerien nach Frankreich ausgeflogen werden wolten. Ihre Mutter hatte es versucht – aber sie konnte ihren Namen nicht schreiben.
Die Tochter hat heute ihren Master-Hut in Harvard bekommen. Wem da nicht die Tränen kommen, der hat ein kaltes Herz. Und jetzt: Taschentuch raus und dieser jungen Frau acht Minuten zuhören. Gänsehaut!
